InhalationstherapieRichtig inhalieren bei Asthma und COPD

Hintergrund:

Die Inhalation von Medikamenten ist bei chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD und Mukoviszidose die bedeutendste und effektivste Form der Therapie. Das liegt daran, dass die Inhalation entscheidende Vorteile gegenüber anderen Darreichungsformen hat.

Diese Vorteile hat die Inhalation von Medikamenten:

  • Raschere Wirkung: Das Medikament gelangt direkt an den Ort der Erkrankung und kann dort seine Wirkung optimal entfalten.
  • Geringere Dosierung: Im Vergleich zu Tabletten oder anderen Darreichungsformen reicht weniger Wirkstoff, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
  • Weniger Nebenwirkungen: Durch die niedrige Dosierung können besonders die bekannten Nebenwirkungen von Kortison vermindert werden.

Medikamente zur Inhalation

Im Mittelpunkt der medikamentösen Inhalationstherapie bei Asthma, COPD & Co. stehen vor allem 2 Wirkstoffgruppen:

1. Inhalative Cortikosteroide (ICS)

Kortisonhaltige Medikamente zählen bei Asthma zur Standardtherapie. Auch viele COPD-Patienten profitieren von der entzündungshemmenden Wirkung. Die mit Kortison verbundenen Nebenwirkungen treten aufgrund der niedrigen Dosierung im Rahmen der Inhalationstherapie nur sehr begrenzt auf.

2. Bronchospasmolytika/Bronchodilatatoren

Bronchialerweiternde Medikamente haben für viele Asthma- und COPD-Patienten mit schwerer Atemnot eine lebenswichtige Bedeutung. Sie kommen als kurzwirksame Medikamente im Bedarfs- bzw. Notfall und als langwirksame Medikamente der Basistherapie zum Einsatz.

Kriterien für die Wahl des Inhaliergeräts

Weil die Wirksamkeit der Medikamente wesentlich davon abhängt, wie viel Wirkstoff in der Lunge deponiert wird, kommt der Wahl des passenden Inhaliergeräts entscheidende Bedeutung zu. Grundsätzlich sind alle Inhalationssysteme bei richtiger Anwendung ähnlich effektiv. Ob ein Patient ein Inhaliergerät richtig anwenden kann, hängt jedoch größtenteils von seinen praktischen Fähigkeiten ab.


Faktoren für die Wahl des passenden Inhaliergeräts:

  • das Alter bzw. die mentalen und manuellen Fähigkeiten des Patienten
  • der Schweregrad der Erkrankung
  • der Zeitaufwand für die Inhalation
  • der Schwierigkeitsgrad der Anwendung
  • die Kosten und die Präferenzen des Patienten

Dem verordnenden Arzt sollten diese Faktoren und der korrekte Umgang mit den unterschiedlichen Inhalationssystemen bekannt sein. Nur so kann er gemeinsam mit dem Patienten das passende Gerät auswählen, die richtige Inhalationstechnik mit dem Patienten einüben und diese regelmäßig kontrollieren.

Inhaliergeräte im Überblick

Inhaliert werden die Medikamente mithilfe verschiedener Inhaliergeräte. Bei Asthma und COPD kommen im Wesentlichen 3 Arten von Inhaliergeräten in Frage:

1. Inhalieren mit Dosieraerosolen (MDI)

Die meisten Patienten inhalieren bei Asthma und COPD mit treibgasbetriebenen Dosieraerosolen. Sie enthalten ein Gemisch aus Gas und Wirkstoffteilchen, das durch das Auslösen eines Sprühstoßes freigesetzt wird. Wenn Sie Dosieraerosole richtig anwenden, gelangen die Wirkstoffteilchen beim Inhalieren tief in die Atemwege.

Die handlichen Dosieraerosole sind besonders praktisch in der Anwendung. Aufgrund ihrer geringen Größe werden sie auch als Bedarfsmedikamente für unterwegs eingesetzt. Für beatmete Patienten ist zudem ein Einsatz in Beatmungssystemen möglich.

Darauf sollten Sie achten:

  • Die Wirksamkeit des Medikaments hängt stark von der genauen Koordination zwischen Sprühstoß und Inhalation ab. Deshalb ist hier die Verwendung einer Inhalierhilfe, auch Spacer genannt, üblich.
  • Inhalierhilfen vereinfachen die Koordination beim Inhalieren mit Dosieraerosolen, sie erhöhen die Reichweite des Wirkstoffs und reduzieren Nebenwirkungen wie Stimmbandreizung und Soorbefall.
  • Zudem ermöglichen Inhalierhilfen Kindern und älteren Patienten die Inhalation mit Dosieraerosolen.
  • Erfahren Sie mehr im Artikel „Was bringen Inhalierhilfen?

2. Inhalieren mit Trockenpulverinhalatoren (DPI)

Präparate für Pulverinhalatoren enthalten ein Pulvergemisch aus Wirkstoff und Laktose, welches die Fließeigenschaften und die Dosiergenauigkeit des Medikaments erhöht.

Aufgrund ihrer geringen Größe sind die handlichen Behälter ähnlich praktisch wie Dosieraerosole. Die Anwendung ist im Vergleich zu Dosieraerosolen sogar weniger fehleranfällig. Allerdings ist die Inhalation mit Trockenpulverinhalatoren mit einigen Nachteilen verbunden.

Darauf sollten Sie achten:

  • Für eine erfolgreiche Inhalation ist bei der Anwendung von Pulverinhalatoren ein rasches uns kräftiges Einatmen wichtig.
  • Ist der Patient nicht in der Lage, kraftvoll einzuatmen, mindert das die Menge und Reichweite des Medikaments in der Lunge. Für Kinder und Patienten mit einem geringen Atemfluss sind Pulverinhalatoren also nicht die richtige Wahl.
  • Trockenpulverinhalatoren sind nicht für den Notfall geeignet und können nicht in Beatmungssysteme eingesetzt werden.
  • Pulverinhalatoren sind zum Teil sehr feuchtigkeitsempfindlich. Beim Ausatmen in das Gerät zum Beispiel kann das Pulver verklumpen.

3. Inhalieren mit Verneblern

Druckluft- oder Ultraschallvernebler kommen z.B. bei beatmeten Patienten zum Einsatz, wenn sie nicht oder nur teilweise selbstständig arbeiten können. Sie können auch dann hilfreich sein, wenn sie mit keinem der anderen Inhaliergeräte zurechtkommen. Die Inhalation erfordert kaum koordinative Fähigkeiten und ist für alle Altersklassen geeignet. Vernebler lassen sich in Beatmungssysteme einsetzen.

Darauf sollten Sie achten:

  • Aufgrund einer weniger effektiven Wirkstoffdeposition in der Lunge, ist die Inhalation mit Verneblern mit einer langen Inhalationsdauer von ca. 15 Minuten verbunden.
  • Vernebler sind relativ große Inhaliergeräte und erfordern eine externe Stromquelle. Für unterwegs sind sie nicht geeignet.
  • Es bestehen hohe Anschaffungskosten und ein regelmäßiger Reinigungsaufwand.

Bei Erkrankungen der Atemwege ist eine Verbindung von Atemtherapie und Feuchtinhalation doppelt effektiv.

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